Kaum sind wir deutschen Schüler nach einer 2-stündigen Zugfahrt in Liége angekommen, erwartet uns bereit ein, wie unser Bundespräsident aussehender Herr mit weiblicher Begleitung, Eileen und Brian, mit einer Kamera, die uns voraussichtlich die nächsten 4 Tage auf Schritt und Tritt begleiten soll.

Anfangs war es für uns alle noch ziemlich ungewohnt, dass man ganz unerwartet ein Interview geben soll, dass einem gesagt wird, auf welcher Straßenseite man laufen soll, sodass es möglichst gut gefilmt werden kann, doch nach einer Zeit hatten wir uns daran gewöhnt.

Was uns direkt bei unserer Ankunft im Irish College in Leuven positiv überrascht hatte war, wie herzlich wir empfangen wurden. Alles wirkte sehr familiär und man fühlt sich persönlich eingebunden. Ebenfalls mit den irischen Schülern kommen wir direkt ins Gespräch und die Stimmung ist in keinster Weise angespannt, sondern ausgelassen und fröhlich.

Bereits nach den ersten Gesprächen mit den Koordinatoren, den Iren, oder auch nach den ersten Präsentationen ist uns klar geworden, wofür wir hier sind und warum dieses Projekt so einzigartig ist.



Dieses Gefühl wird am nächsten Tag noch einmal verstärkt, als wir nach einem Besuch im Besuch im Europäischen Parlament, in das ehemalige Kriegsgebiet fahren.

Hier besuchen wir verschiedene Militärfriedhöfe, auf denen wir die Gräber einiger adoptierter Soldaten besuchen.

Diese Soldaten werden kurz vorgestellt und an ihrem Grabstein werden beispielsweise Steine aus ihrem Homecounty niedergelegt.

Wir fangen an die Menschen und die Geschichte hinter den Grabsteinen zu sehen. Und das ist auch das, was das Projekt so besonders,  insbesonders für die Iren, macht.

Trotzdem merkt man immer noch, dass oft nur von den „Deutschen“ oder nur von den „Iren“ gesprochen wird.

Auch bedeutet dieses Projekt für uns alle etwas anderes. Während wir deutschen Schüler auf den Friedhöfen zwar auch die Eindrücke aufnehmen und die Stimmung auch auf uns teilweise bedrückend wirkt, reagieren die Iren weitaus emotionaler als wir. Es fließen Tränen und es wird über die einzelnen Soldaten geredet.

Doch das alles hält uns nicht davon ab Zeit mit den Iren zu verbringen und uns mit ihnen auszutauschen. Obwohl wir den Großteil der Zeit in unseren Gruppen bleiben, kommen wir oft mit den Iren ins Gespräch und verbringen eine tolle Zeit zusammen, die uns aufgrund der einzigartigen Erfahrung vor Ort, unabhängig von der unterschiedlichen Wahrnehmung,(es ist für uns alle etwas Besonderes!), noch lange in Errinerungen bleiben wird!